Duale Ausbildung. Ich hoffe, dieser Begriff sagt dir etwas, denn er betrifft nicht nur unsere Jugendlichen, sondern auch uns Unternehmer und unsere Unternehmen.
Das Thema ist gerade ganz aktuell. Nachrichten, Tageszeitungen und Talk Shows berichten in letzter Zeit über nichts anderes mehr.
Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen und mich auf die Seite der Jugendlichen oder des Ministeriums schlagen.
Ich will auch keine Debatte eröffnen oder, wie das ohnehin schon alle gemacht haben, einen Kommentar dazu abgeben, was während des vergangenen Monats an Protesten, Schuldzuweisungen und Forderungen passiert ist. ABER nicht, weil ich dazu nicht meine eigene Meinung hätte, sondern weil ich dir lieber persönlich erzähle, welche Erfahrungen wir in unserem Unternehmen auf diesem Feld gemacht haben.
Ich will dir von unserer persönlichen Erfahrung erzählen und dir unseren Weg auf diesem Gebiet von Anfang an darlegen.
Ich möchte die Gespräche, die Bilder und die Emotionen die wir durchlebt haben vor deinem inneren Auge entstehen lassen.
Wie SAPA sich dazu entschieden hat, an der dualen Ausbildung teilzunehmen
Seit zwei Jahren ist SAPA in die Ausbildung von Jugendlichen auf ihrem Fachgebiet verwickelt. Wir sind überzeugt davon, dass es richtig ist, eine Brücke zwischen den Schulen und den Betrieben zu schlagen.
Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, an diesem Programm teilzunehmen.
Als die entsprechenden Fachschulen vor zwei Jahren begonnen haben uns zu kontaktieren, um uns zu fragen, ob wir Interesse an diesem Projekt hätten, dachte ich, dass ich wohl daran interessiert sei, das Thema jedoch auf unsere eigene Art anpacken wolle.
Ich wollte ein Programm der dualen Ausbildung entwickeln, welches sowohl die Bedürfnisse der Jugendlichen, als auch von SAPA befriedigt.
Wir konzentrieren uns schon immer auf die Ausbildung von jungen Menschen. Es handelt sich dabei um einen Aspekt, den mein Vater mir vererbt hat. Es gefiel ihm, mir immer und immer wieder folgende Worte zu sagen
“Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben”.
Ich finde mich auch selbst in diesem Spruch wieder, denn diese Erfahrung habe ich am eigenen Leibe gemacht.
Mein Vater, der Gründer dieses Unternehmens, war davon überzeugt, dass die Jugendlichen die Arbeit und die damit verbundenen Pflichten kennenlernen sollten.
Du musst wissen, dass ich noch bevor ich meine Studien abgeschlossen hatte, damit begann, mit meinem Vater im Unternehmen zu arbeiten. Anfangs führte ich nur die einfachsten Tätigkeiten aus, erst kümmerte ich mich um den Versand, später um die Buchhaltung.
Dies war ein Geschenk, das mein Vater mir machte.
Die Jahre, die ich zwischen der Schulbank und dem Unternehmen verbracht habe, gehören zu den wichtigsten meiner Entwicklung.
Denn Ausbildung geschieht nicht nur in den Schulen, sondern auch und vor allem außerhalb von ihnen.
Sobald ich also verstanden hatte, dass sich die Schulen in diese Richtung entwickelten, habe ich mich sofort dafür zur Verfügung gestellt.
Die Entscheidung, Vereinbarungen mit den Schulen zu treffen, wurde mit großer Verantwortung getroffen.
Ich habe mich in die Vergangenheit zurückversetzt und mich in den Jugendlichen von heute wiedergefunden.
Ich wollte, dass sie arbeiten, weil es für mich eine Bereicherung bedeutet. Aber ich wollte ihnen auch alle Instrumente an die Hand geben, um entsprechend ihrer Fähigkeiten bestmöglich zu arbeiten und sich selbst optimal am Arbeitsmarkt zu verkaufen. Genauso wie mir das gelehrt worden war.
Wir haben deshalb auch die grundlegende Verantwortung dafür übernommen, diesen Jugendlichen eine sinnvolle, durchdachte, organisierte und auf sie abgezielte Ausbildung zu garantieren.
Wie du dir vorstellen kannst, ist ein Praktikum voller Stunden, die mit Tätigkeiten befüllt werden müssen. Und das nicht willkürlich, sondern sinnvoll und so, dass sie einen Nutzen bringen.
Es versteht sich von selbst, dass die Jugendlichen, die zu SAPA kommen, keine Studenten der Kunstakademie sind. Sie studieren Mechanik und wenn sie in die Fabrik kommen, wissen sie bereits ungefähr was eine Presse ist. Wir bringen ihnen bei, wie sie diese auch in Betrieb nehmen können.
Duale Ausbildung macht Sinn, wenn man das Gelernte in der Praxis anwendet.
Und wir haben beschlossen, diese Verantwortung zu übernehmen und der Ausbildung einen Sinn zu geben.
Eine Brücke zu den Schulen des Fachgebiets
Mit SAPA haben wir große Vorarbeit geleistet.
Die Schulen, mit denen wir einen Ausbildungsschritt entwickelt haben, sind hauptsächlich Technikinstitute, was bedeutet, dass die Schüler in Theorie wissen, mit was sie es zu tun haben und nicht vollkommen im Dunkeln tappen.
Die Jugendlichen, die zu uns kommen, haben im Laufe ihrer schulischen Ausbildung insbesondere folgende Bereiche studiert und vertieft:
- Produktionsleitung
- Qualitätsmanagement
- Produktionsplanung
- Alle Bereiche die mit Logistik und Industrie verwickelt sind
Wenn sie in die Fabrik kommen, kannst du das Erstaunen in ihren Augen lesen. Sie werfen sich Blicke zu und sagen sich “Ah, hier ist die Maschine die wir in Mechanik studiert haben! So sieht sie also in Wirklichkeit aus…“.
Der erste Eindruck ist immer aufregend, weil die Jugendlichen merken, dass sie das, was sie jahrelang studiert haben, Maschinen, Getriebe, Apparaturen, jetzt auch wirklich anfassen und ihre Bewegungen sehen sowie ihre Geräusche hören können.
Es ist immer wieder schön, diese Momente mit den Schülern zu teilen, weil sie glücklich sind. Sie scheinen erleichtert und auch ein bisschen stolz.
„Die Nachmittage über den Büchern haben sich also gelohnt. Jetzt kann ich alles in die Praxis umsetzen“.
Das ist eine große Befriedigung für sie und seit den zwei Jahren, seit denen dieses Projekt läuft, bemerke ich das immer wieder.
Eine Ausbildung die auf die Schüler ausgelegt ist
Die Tatsache, dass die Jugendlichen bereits mit der Theorie vertraut sind, ermöglicht uns, von den geringen, aber ausreichenden Grundlagen auszugehen, und den Studenten etwas Bekanntes wiederzugeben, mit dem sie sich schon in der Theorie befasst haben.
Die Ausbildung beginnt also mit Lektionen in der Theorie, die ausschließlich von unserer Geschäftsführung durchgeführt werden.
Mit diesen Lektionen geben wir den Jugendlichen die Instrumente um sicher in die Fabrik eintreten zu können. Wir bringen ihnen die essentiellen Grundlagen bei, um in Ruhe arbeiten zu können und sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen.
Außerdem erklären wir ihnen, was SAPA genau ist, mit was sich das Unternehmen beschäftigt, wie die verschiedenen Bereiche der Firma aussehen und warum wir auf eine gewisse Art und Weise arbeiten.
Eine grundlegende Einführung also, die den ersten Stein dessen darstellt, was später die Grundlage für einen Menschen ist, der mit industriellen Maschinen und Betriebsanlagen arbeitet.
In Folge gehen wir zur Praxis über, zur Arbeit mit den Händen.
Die Jugendlichen werden in Gruppen von 4-5 eingeteilt (um eine bessere Aufsicht und Führung zu garantieren), die von einem Tutor begleitet werden.
Das ist nötig, um alles gut kontrollieren und Fehler korrigieren zu können und um die Jugendlichen auf den richtigen Weg zu bringen.
Jeder Gruppe wird ein Arbeitsbereich zugeteilt. In dieser praktischen Phase arbeiten die Jugendlichen Schulter an Schulter mit unseren Arbeitern.
So haben sie die Möglichkeit die tägliche Arbeit kennenzulernen und zu verstehen, in was die Arbeit bei SAPA in Wirklichkeit besteht.
So haben wir unsere Praktika, die wir den Jugendlichen anbieten, organisiert.
Wir haben uns jeden Aspekt genau überlegt um ihnen eine echte Arbeitserfahrung zu vermitteln.
Die Begegnungen waren in der Tat alle positiv. Letztes Jahr waren 95 Studenten bei SAPA.
95 Jugendliche, die uns kennenlernen durften und ihren Anteil dazu gebracht haben, effektives Arbeiten kennenzulernen.
Ich kann nicht sagen, ob alle jetzt eine klarere Vorstellung als davor haben, aber ich weiß, dass wir ihnen alle Instrumente gegeben haben, damit sie „ihren Werkzeugkasten befüllen können“.
Vielleicht brauchen sie es nicht gleich, vielleicht brauchen sie es auch nie, weil sie später etwas Anderes machen werden. Aber wenn wir auch nur einem dieser 95 Jugendlichen etwas vermitteln konnten, eine Lehre, eine Idee, eine Überlegung, dann sind wir zufrieden.
Eine Chance neue Talente zu entdecken
Aber warum erzähle ich dir darüber?
Etwa, weil ich dir unsere Erfahrung mitteilen wollte?
Ganz einfach. Weil ich überzeugt davon bin, dass ein Praktikum nur der Anfang ist.
Damit beginnt man und danach ist es ausreichend, wenn man sich gut organisiert.
Man muss Lust haben. Ich kann dir aber auch versichern, dass es befriedigend ist, was du auf den Gesichtern der Jugendlichen lesen kannst – und unseren, wenn die Schulen uns ein Jahr später wieder für die Organisation von Praktika kontaktieren…
Ich persönlich bin wirklich zufrieden mit unserer Arbeit.
Und ich glaube, dass diese Praktika auch für uns eine Chance darstellen, vielversprechende Persönlichkeiten für unser eigenes Unternehmen zu finden.
Eine Initiative unter vielen
Ich habe mich dazu entschlossen, dir auszulegen, wie SAPA seit zwei Jahren Jugendlichen die Möglichkeit gibt, ein Praktikum zu absolvieren, um dir zu zeigen, dass es sich dabei wirklich um einen Ausgangspunkt sowohl für die Jugendlichen als auch für uns Unternehmen handelt.
Mit ein wenig Organisation von Seiten der Schulen und der Unternehmen, können wir beide Vorteile daraus ziehen.
SAPA ist persönlich in die Ausbildung von Jugendlichen involviert, wir investieren viel und die duale Ausbildung ist nur ein Aspekt davon.
- Du musst wissen, dass in ein paar Wochen die Preisverleihung für das Stipendium, das an alle Studenten aller europäischen Universitäten gerichtet ist, stattfindet.
Mit der Stiftung Angelo Affinita haben wir beschlossen einen Preis von insgesamt 22.000 Euro und eine wichtige Arbeitserfahrung auszuschreiben. Wir haben uns überlegt, diesen Preis denjenigen Hochschulstudenten zu widmen, die hart an ihrer Diplomarbeit gearbeitet haben.
Aber damit ist die Sache noch nicht beendet. Denn wer ein innovatives Projekt ausgearbeitet hat, wird dieses direkt in den Niederlassungen von SAPA in die Praxis umsetzen können.
Er/sie wird unser Team von Ingenieuren, die gesamte Ausstattung und die benötigten Materialien zur Verfügung gestellt bekommen, um seine eigene Erfindung umsetzen zu können.
Aber wir haben nicht nur an die Großen gedacht:
- 2017 trägt SAPA zu den Ausbildungskosten aller minderjährigen Kinder der Arbeiter aller Niederlassungen der Gruppe mit einem niedrigen Familieneinkommen bei.
Unter o.g. Link findest du zwei Artikel über die Initiativen in die SAPA und die Stiftung Angelo Affinita investiert haben. Für die Jugend und für uns, um eine stabile Brücke zwischen uns und der neuen Generation zu bauen, damit keine Hindernisse, sondern feste Bindungen entstehen.