Am 17. Dezember 2018 erfolgte die Preisverleihung durch FCA, bei der SAPA die Auszeichnung ” Supplier of the year 2018 ” erhielt. Und so lautete die Begründung: ” Für ihre proaktive Erforschung technologischer Spitzenleistungen und für die Optimierung der Produktkosten”.
Eine wichtige Anerkennung für die One-Shot®-Methode:
Willst du das Geheimnis erfahren, wie wir es bis hierher geschafft haben?
Die ersten Stufen nimmst du routiniert. Nach der vierten Stufe zögert dein Fuß einen kurzen Moment, bevor er aufsetzt. Ich kenne dieses Gefühl: Beim nächsten Schritt möchtest du nicht einmal mehr deinen blöden Schuh anheben.
“Komm schon”, sage ich zu mir selbst und auch zu meinem Fuß: “Es fehlen nur noch zwei Stufen, das meiste ist erledigt.” Aber er widersetzt sich, scheint wie Blei, ebenso wie mein Knie, sinnlos es anzuheben.
Mein Mund ist trockener als ein Fluss im August, aber das war mir klar. Ich spanne selbst den kleinsten Muskel an und ich spüre, wie meine Hände sich zur Faust zusammenballen, was sie sonst nie tun.
Es scheint, dass mein Körper sich heute komplett gegen mich stellt, aber in diesem Fall ist es mein Kopf, der hier die Befehle gibt: Wir gehen weiter.
Ich betrete die Bühne, um den Preis entgegenzunehmen: SAPA erhält die Auszeichnung als bester Zulieferer 2018.
“Diese Auszeichnung ist eine wichtige Anerkennung dafür, dass SAPA jederzeit mit Engagement und Eigeninitiative bei der kontinuierlichen Erforschung von technologischen Spitzenleistungen, Innovationen und der Optimierung der Produktkosten im Einsatz ist”, so die Begründung.
Damit haben sie wohl Recht. Ich bin aufgeregt, aber vor allem restlos zufrieden. Jetzt gehen meine Füße von ganz allein, fast laufen sie wie auf Schlittschuhen und wenn sie könnten, da bin ich mir sicher, würden sie richtig losrennen.
Es dauert nur wenige Sekunden, und schon ist es vorbei. Nur wenige, aber dafür sehr intensive Sekunden.
Was für einen langen Weg haben wir zurücklegen müssen, bis wir hier angekommen sind.
Was für ein Aufwand? Was für ein Engagement?
2015 dann brachte mein Bruder Antonio die FCA – Auszeichnung für kontinuierliche Verbesserung voller Stolz mit nach Hause. Wir waren glücklich und dachten, von nun an würde alles wie von selbst gehen.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns kurz darauf bei einem wichtigen ausländischen Kunden vorgestellt. Ich erinnere mich noch gut an diesen Gefühlseindruck.
Wir waren sehr zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein würden.
Bis heute kann ich nicht genau sagen, ob dies einer der schlimmsten oder einer der schönsten Momente in der Geschichte unseres Unternehmens war. Von diesem Moment sind mir nur noch unsere betrübten Gesichter und unsere Unfähigkeit, das Geschehene in Worte zu fassen, in Erinnerung geblieben: Der Kunde hatte uns abgelehnt und wir sind mit leeren Händen wieder nach Hause gefahren.
Der Grund dafür war einleuchtend: Es gab bereits viele andere gute Zulieferer wie uns, und sie brauchten etwas, das einfach mehr zu bieten hatte, etwas Besonderes. Eine echte Innovation, eine realistische Projektidee mit zukunftsorientierter Ausrichtung.
Ich konnte mir nicht erklären, wie das hatte passieren können.
Wir hatten so hart gearbeitet und all unsere Anstrengungen waren endlich anerkannt worden…. und doch waren sie am Ende nicht ausreichend.
Diese Tage erlebte ich als eine echte Tortur, wir sahen uns gegenseitig an, ohne zu begreifen, woran es uns fehlte und welches die nächsten Schritte sein sollten.
Dies war ein wirklich entscheidender Moment für unser Unternehmen, denn es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir änderten unseren Kurs oder wir blieben einer von vielen.
Das Treffen mit diesem Kunden hat uns erschüttert, das ist wohl wahr, aber es hat uns die Lösung gleich mitgeliefert.
Wir haben begriffen, dass es notwendig war, aus der Suffizienz auszubrechen und nicht länger nur auf gute Qualität zu setzen, die genauso gut auch alle anderen erbringen konnten. Es musste ein anderer Vorschlag auf den Tisch gebracht werden. Etwas, das man sonst nirgendwo anders finden konnte.
Aus dieser Erkenntnis heraus begannen wir hart daran zu arbeiten.
Die Sache, die uns am sinnvollsten erschien, war auch die schwierigste zugleich: Wir mussten einen Unterschied herbeiführen.
Wenn ich die nächsten zwei Jahre 2016-2017 zusammenfassen sollte, würde ich sagen, dass es sich um Jahre enormer Forschungsarbeit handelte, um innovative Lösungen zu finden, die unseren Qualitätsstandards entsprachen.
Die Idee zur Gründung des Affinita Preises geht auf diese Zeit zurück. Es handelt sich dabei um einen Wettbewerb für Studenten und Doktoranden, deren hervorragendsten und zukunftsweisendsten Diplomarbeiten auf dem Gebiet der Automobilindustrie ausgezeichnet werden.
Im selben Jahr organisierten wir einen Workshop in Turin, der für uns eine sehr wichtige Erfahrung im Umgang mit Konfrontation und Offenheit war: In uns bewegte sich etwas, und der richtige Weg wurde Schritt für Schritt eingeschlagen.
Die Idee, eine Arbeitsmethode zu finden, die nur unsere war, gab es schon immer. Nun aber wurden erste Ergebnisse erzielt: Der erste Prototyp des One-Shot®-Verfahrens (One-Shot® Window Frame) wurde auf der Automotive TPO Conference in Detroit ausgezeichnet.
Die Anstrengungen dieser beiden Jahre zeigten erste Erfolge.
Von da an beschlossen wir, mit einem neuen Erscheinungsbild aufzutreten: neue Methode, neues Logo.
Und mit einem neuen Selbstverständnis: Wir waren nicht mehr nur das kleine Unternehmen, das sich zwischen den Großen der Branche durchsetzen wollte, wir waren eine Besonderheit und anders als alle anderen.
Dann kam das Jahr 2018.
Wenn ich dieses Jahr in einem Bild resümieren sollte, würde ich es mit einem solo gespielten Tischtennisspiel vergleichen. Ball auf Ball, Schlag auf Schlag, beschreibt es den Zeitpunkt, an dem alles, was wir in den zwei Jahren zuvor erforscht, perfektioniert und ausgearbeitet hatten, in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückte.
Wir haben an der Global Automotive Components and Suppliers EXPO in Stuttgart, der IZB und an der Plastics in Motion teilgenommen. Dort war die One-Shot®-Methode der unbestrittene Protagonist, gerade wegen ihrer Innovationskraft.
Die One-Shot®-Methode ist der weltweit schnellste Weg, um Autoteile mit hoher Leistung herzustellen:
- Weniger Gewicht
- Mehr Wirtschaftlichkeit
- Hohe Qualitätsstandards
Diese einzigartige Innovation hat es uns ermöglicht, mehrere Patente zu entwickeln, von denen drei Komponenten für die FCA gebaut worden sind:
- Der One-Shot® C-Lower Pillar auf dem Alfa Romeo Stelvio
- Der One-Shot® A-Pillar Bicolor auf dem Jeep Renegade
- Der One-Shot® Engine Beauty Cover auf dem Alfa Romeo Giulietta
Aber das ist noch nicht alles.
Unsere Forschung hat es uns ermöglicht, einige Aspekte unserer Arbeit, die leider manchmal Gefahr laufen, als Nebensache abgetan zu werden, zu vertiefen, die aber, und das kann ich Dir versichern, für den historischen Moment, in dem wir leben, noch nie von so grundlegender Bedeutung gewesen sind.
Ich denke dabei insbesondere an den Umweltaspekt und an die Qualifizierung unserer Mitarbeiter.
Zusammen mit der FCA haben wir tatsächlich zwei Projekte ins Leben gerufen, die belegen, welche Bedeutung diese beiden Themen für uns haben.
Das Projekt LIFEBIOBCOMPO bündelt alle Anstrengungen, die wir im Bereich der Forschung unternommen haben: Es zielt darauf ab, die Abfallmengen in den nächsten zwei Jahren durch umweltfreundlichere Lösungen im Einklang mit Horizon 2020 zu reduzieren.
Das PON-Projekt (National Operational Programme “Research and Competitiveness”) konzentriert sich auf die Menschen als das wertvollste Gut, das ein Unternehmen haben kann. Daran glauben wir fest.
Wir haben ein Experiment mit neuen Materialien (auch recycelte, immer im Sinne der Umwelt) für 4 interessante Entwicklungsfelder gestartet, um den Forschungsbereich auszubauen und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Wenn man sich das Ganze einen Moment lang durch den Kopf gehen lässt, ist es die Fähigkeit, zukunftsorientiert auf die Dinge zu schauen, die ein Unternehmen auszeichnet.
Zusammen mit der FCA waren wir der Meinung, dass wir in unsere Zukunft investieren müssen, nicht nur als Unternehmen, sondern als Menschen. So wie wir bei SAPA immer zu sagen pflegen, sind es die Menschen, die den Unterschied machen.
Wie Du Dir sicherlich vorstellen kannst, war dies kein einfaches Unterfangen.
Wachstum erfordert Engagement und sehr oft auch die Erkenntnis, dass man auf manche Dinge verzichten muss.
Ich denke, es hat sich gelohnt, und die Auszeichnung, die die FCA uns vor kurzem verliehen hat, ist eine Bestätigung dafür.
So habe ich bei dieser Gelegenheit folgendes angemerkt:
“Dieser Moment ist wie ein Schulterklopfen für die bisher erbrachten Leistungen. Obwohl ich es war, der die Auszeichnung entgegengenommen hat, so war in Wahrheit jeder, der den SAPA-Geist verkörpert, mit mir zusammen dort oben, um sie in Empfang zu nehmen.
Die Verleihung dieser Auszeichnung motiviert uns sicherlich umso mehr, den innovativen Weg der One-Shot®-Methode weiter fortzusetzen, mit der Gewissheit, dass sie für unsere Kunden immer mehr einen echten Unterschied mit sich bringen wird. Wir sind zuversichtlich, dass auch das Jahr 2019 ein bewegendes Jahr wird, das uns und der FCA-Gruppe große Zufriedenheit bereiten wird.“
Menschen und Innovationen, das ist die Zukunft, in die wir weiterhin investieren werden.
Bis bald,
Giovanni Affinita
Geschäftsführender Direktor und Mitglied des Verwaltungsrats der SAPA