Die Menschen, unser Land, die Umwelt und die soziale Verantwortung: Ein ethisches Unternehmen kann nicht umhin, sein ernsthaftes, kontinuierliches und konkretes Engagement für jeden einzelnen dieser Belange mitzutragen. Ethik schafft Werte durch vorbildliches Verhalten und gelebte Authentizität: Das ist das zentrale Thema der Konferenz, die von der Confindustria Benevento gemeinsam mit der Angelo Affinita Stiftung organisiert worden ist.
“Schau, Giovanni, die Firma ist kein persönliches Gut. Sie ist ein soziales Gut.”
Mein Vater hatte das schon längst erkannt, und das zum wiederholten Male.
Ich musste an seine Worte zurückdenken und daran, dass sie ein ausgezeichnetes Fazit dessen sind, was am vergangenen Freitag im Complesso San Vittorino, in Benevento, diskutiert wurde.
Aber gehen wir der Reihe nach.
Wann ist ein Unternehmen ethisch vertretbar?
Eine wichtige, anspruchsvolle und aktuelle Grundsatzfrage.
Denke einmal ernsthaft darüber nach. Es geht faktisch um die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens und seine sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen, um die Verantwortung, die wir gegenüber den Menschen und dem Standort, in dem wir tätig sind, haben.
Mit anderen Worten, eine Frage, die sich jeder anständige Unternehmer immer wieder stellen muss.
Um nun konkrete und für alle Beteiligten verbindliche Antworten herauszuarbeiten, veranstaltete die Confindustria Benevento – zusammen mit der Angelo Affinita Stiftung – eine Konferenz genau zu dieser Fragestellung.
Eine Veranstaltung, an der SAPA mit großem Gefallen teilgenommen hat und zudem als einer der Referenten mitwirken konnte.
Mein Bruder Antonio – Geschäftsführer und Vizepräsident der SAPA-Gruppe – war es, der an dieser Stelle seine persönlichen Erfahrungen und auch unsere unternehmerische Vision auf den Diskussionstisch brachte.
Unsere Vision im Zeichen des Vermächtnisses, das uns unser Vater Angelo uns hinterlassen hat.
Er hat darüber mit Filippo Liverini, dem Präsidenten von Confindustria Benevento, und Matteo Marzotto, einem bekannten und angesehenen Unternehmer aus der Wollindustrie, als Ehrengast der Veranstaltung diskutiert.
Don Alexandro Gatti von der Vereinigung „Neue Horizonte“ moderierte die Tagung und bereicherte die Diskussion nicht nur mit seiner eigenen Sicht der Dinge, sondern auch mit seinen persönlichen Erfahrungen, nachdem er in der Vergangenheit für Finpiemonte und bei ARPEA tätig gewesen ist.
Hier bei SAPA gibt es eine Sache, auf die wir alle ganz besonders stolz sind: Es ist die Ethik, die seit jeher die gesamte Unternehmensaktivität unseres Konzerns bestimmt.
Antonio tat also gut daran, uns dies in Erinnerung zu rufen, indem er einen weiteren Ausspruch unseres Vaters anführte.
“Es ist der Mensch, der den Unterschied macht.”
Um über ein ethisch verantwortungsvolles Unternehmen zu sprechen, müssen wir bei uns selbst anfangen. In unserer Familie ist das immer der Punkt, von dem wir ausgehen.
Wie man ein Unternehmen führt, ist eine Entscheidung, die in erster Linie von denen getroffen wird, die es gegründet haben und die es verwalten. Dabei geht es vor allem um persönliche wie auch menschliche Entscheidungen.
Alle Aktivitäten unserer Gruppe werden unter der uneingeschränkten Respektierung des Humankapitals, der Umweltressourcen und aller Interessengruppen, die mit dem Unternehmen verbunden sind, durchgeführt.
EIN ETHISCHES UNTERNEHMEN WÄCHST MIT SEINEN MENSCHEN HERAN
Zunächst einmal richtet sich die ethische Verantwortung eines Unternehmens auf die Menschen, die dort beschäftigt sind.
Überleg mal, wie viel Zeit verbringen wir am Arbeitsplatz?
Die Umgebung, in der wir uns befinden, das Klima, das wir einatmen, die Entscheidungen, die wir treffen, das Wissen, das wir vor Ort erwerben, kann sich durchaus vorteilhaft auf unser Privatleben auswirken.
Das Wachstum eines Unternehmens ist gleichzusetzen mit dem Wachstum der Menschen, die in ihm arbeiten, denn nur so kann es zu einem menschlichen und industriellen Fortschritt gelangen.
Das ist der Grund, warum wir die Ausbildung als einen wesentlichen und grundlegenden Aspekt unserer Arbeit betrachten und genau deshalb haben wir im Unternehmen ein Ad-hoc-Gremium eingerichtet: die SAPA Academy, die sich um die interne Schulung von Mitarbeitern und von Zulieferern kümmert.
Und das ist noch nicht alles. Ein ethisches Unternehmen, insbesondere in Süditalien, bekommt noch eine zusätzliche Wertsteigerung.
Ich spreche von unseren “Rückkehrpferden”.
So nennen wir liebevoll die kampanischen hochkarätigen Fachkräfte, die aus verschiedenen Gründen Kampanien, ihr Heimatland verlassen hatten.
Wir haben sie mit großer Sorgfalt wiederaufgespürt.
Heute haben sie die Möglichkeit, in ihrem eigenen Land zu arbeiten und zu dessen Entwicklung beizutragen und sind auf diese Weise ihren Angehörigen, ihren Familien und Freunden wieder ein gutes Stück näher gerückt.
Das ist es, was wir in Gang setzen wollen: ein lohnender Zugewinn, der die Chance bietet, den Kreis auf die Familien und damit auf das soziale Gefüge des Gebiets auszudehnen.
WIE EIN ETHISCHES UNTERNEHMEN DIE EIGENE REGION WEITERENTWICKELT UND DIE UMWELT SCHÜTZT
Heimatregion bedeutet auch Umwelt.
Ethisches Unternehmertum bedeutet nach unserem Verständnis, dass wir die Pflicht haben, den Planeten, der uns beherbergt, zu respektieren und zu schützen und diese Aufgabe niemals aus den Augen zu verlieren.
Bei SAPA arbeiten wir sehr konsequent in diesem Bestreben, mit einem unermüdlichen Engagement für die Erforschung und Erprobung nachhaltiger Materialien und Technologien.
Dies geschieht, indem wir in ein Projekt wie Life Biobcompo investieren, mithilfe dessen es dem Unternehmen durch die Nutzung neuer Verbundwerkstoffe bis zum 30. Juni 2021 gelingen wird, die CO2-Emissionen pro km um 1,23 kg zu reduzieren. Kurz gesagt, wir erreichen dieses Ziel, indem wir leichtere Komponenten für umweltfreundlichere Autos herstellen.
Genau darin liegt auch der Kern der One-Shot®-Methode, der weltweit schnellsten Methode zur Herstellung von Automobilkomponenten, die die Grundlage von SAPA darstellt.
Indem die Produktionsschritte auf nur einen einzigen reduziert werden, lässt sich gut nachvollziehen, dass auch der Verbrauch von Energie, Werkstoffen und Produktionsabfällen reduziert wird.
Ja, der Respekt vor der Umwelt kann sich auch als der entscheidende Hebel für die Entwicklung eines Unternehmens erweisen. Und das ist genau das, was bei uns passiert.
DIE SOZIALE VERANTWORTUNG EINES ETHISCHEN UNTERNEHMENS
Unserer Meinung nach dürfen die Aktivitäten eines ethischen Unternehmens jedoch nicht bei dem verharren, was eng mit dem Unternehmen, mit der Branche, in der es tätig ist, verbunden ist.
Wir sind die Protagonisten in einer sozialen Szene, in der wir gerne die Hauptakteure sein wollen, und zwar ohne dabei die Schwächsten zu vergessen.
Die Angelo Affinita Stiftung – gegründet, um die menschlichen und spirituellen Handlungen meines Vaters zu dokumentieren – beschäftigt sich exakt mit dieser Thematik.
Das Ziel der Stiftung ist es, Kinder und Jugendliche, die in Schwierigkeiten sind, durch die Möglichkeit einer Berufsausbildung bzw. einer Erwerbstätigkeit zu unterstützen.
Wir bringen ihnen das “Fischen” bei. Du hast es wahrscheinlich bereits verstanden: Es geht uns darum, dass diese Menschen lernen, auf eigenen Füßen zu stehen und ihr eigenes Glück und ihre eigene Zukunft selbst zu gestalten.
In diesem Sinne wurde beispielsweise das „Casapane“ in Santa Maria del Vico gegründet, eine soziale Einrichtung, die darauf abzielt, in dieser Region Arbeitsplätze, Beschäftigungsmöglichkeiten und soziale Integration für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen zu schaffen.
Heute sind dort 12 Mitarbeiter beschäftigt und neben der Backwarenwerkstatt gibt es auch einen Schulungsraum für junge Menschen, in dem sie die Grundtechniken des Backens, der dafür notwendigen Unterweisung in die Gärungsprozesse, der Lebensmittelverarbeitung und der Gastronomie als solche erlernen können.
WARUM MUSS MAN, UM EIN ETHISCHES UNTERNEHMEN ZU SEIN,…. DIE UNTERNEHMERISCHEN GRENZEN ÜBERBERSCHREITEN
Es ist klar, dass die Frauen und Männer, die mit jeden Tag und mit jedem Schritt zum Wachstum von SAPA beitragen, sich darüber bewusst sind, dass sie zu einem gemeinsamen Ziel beitragen, das über das Geschäft hinausgeht.
Wären wir immer nur darauf bedacht gewesen, Zahlen vorzuweisen, die mit einem „+ Zeichen“ davor versehen sind, mit anderen Worten, hätten wir nur an unseren Profit gedacht, dann hätten wir schon längst den Laden dicht machen können.
Die Wahrheit ist, dass die siegreichen Unternehmen eine Seele haben und die Seele nicht aus Daten besteht.
Menschen haben Seelen. Menschen, die für ihre tägliche Arbeit im Mittelpunkt stehen müssen und denen ein kollektives Mitgefühl entgegengebracht werden muss.
Die Ethik eines Unternehmensinhabers muss mit dessen gesamten Führungskräften vereinigt und geteilt werden, die wiederum die Verantwortung dafür tragen, ethische Entscheidungen mit ihren Mitarbeitern zu teilen, um so eine Wertschätzungs-Kaskade in Gang zu setzen.
Teilen bedeutet nicht nur, sich gedanklich um die Umsetzung dieses Anliegens zu bemühen.
Nein, wir müssen noch einen Schritt darüber hinaus gehen.
Es bedeutet auch, dass die betreffende Managementführung ein reales und beständiges Vorbild sein muss.
Je mehr Unternehmen sich der ethischen und intelligenten Geschäftstätigkeit widmen, desto mehr wird diese Sache einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Region haben.
Wir sind hier, um unseren Teil dazu beizutragen.
Bis bald.
Giovanni Affinita,
General Manager und Mitglied des SAPA-Vorstands